Galerienförderung
Seit 2020 schreibt das Kulturressort der Stadt Graz jährlich eine Galerienförderung aus, um die Grazer Galerienszene zu stärken und die Zusammenarbeit von Galerist:innen und zeitgenössischen Künstler:innen mit Graz-Bezug zu initiieren und zu vertiefen. Die Galerienförderung ermöglicht gemeinsam entwickelte Projekte, die über ein konventionelles Galerieprogramm hinausgehen.
Ziel ist es, Graz längerfristig wieder zu einem Zentrum der engagierten Galerieprogrammarbeit auf einem hohen inhaltlichen Niveau zu machen. Es gilt, entschieden auf Qualität und Aktualität setzende Grazer Galerien zu unterstützen, gleichzeitig soll das Potenzial von Künstler:innen sichtbar gemacht und deren Etablierung am Kunstmarkt unterstützt werden.
Vergabekriterien
Gegenstand der Förderung sind von Grazer Galerist:innen und Künstler:innen gemeinsam konzipierte, öffentlich präsentierte Neuproduktionen. Es soll ein Akzent gesetzt werden, der über das normale Galerieprogramm hinausgeht. Innovationsdenken abseits von konventionellen Ausstellungen soll gefördert werden, die Diskursivität der Projekte ist ein weiteres Bewertungskriterium.
Der Fokus liegt im Rahmen der Ausschreibung auf Künstler:innen mit Graz-Bezug, eine Erweiterung um internationale Positionen ist möglich. Dieser Graz-Bezug kann durch den Geburtsort der Künstler:innen, eine Ausbildung in Graz und/oder insbesondere durch die kontinuierliche künstlerische Präsenz in Graz gegeben sein. Bevorzugt werden Künstler:innen, die in der öffentlichen Wahrnehmung noch nicht präsent und im Kunstmarkt noch nicht verankert sind. Weibliche Positionen werden ebenfalls priorisiert.
Da ein Impuls gesetzt werden soll, heimische Positionen am (internationalen) Kunstmarkt zu etablieren, sind internationale Galerie-Kooperationen bei den eingereichten Projekten willkommen. Im Rahmen der Ausschreibung ist eine öffentliche Präsentation in Graz Voraussetzung. Präsentationen im überregionalen, internationalen Kontext könnten idealerweise die Folge sein.
Der Vermittlungsaspekt ist besonders zu berücksichtigen: Über ein Fachpublikum hinaus soll ein weiterer Kreis von Interessierten durch geeignete Formen der Kunstvermittlung angesprochen werden. Auch hier liegt der Fokus auf innovativen Ansätzen.
Dotation und Vergabemodus
Für die Galerienförderung der Stadt Graz stellt das Kulturressort im Jahr 2023 den Betrag von Euro 50.000,- zur Verfügung. In diesem Rahmen können Projekte mit einem Betrag bis zu maximal 9.000,- Euro brutto gefördert werden, wobei mindestens ein Drittel der jeweiligen Fördersumme als Künstler:innenhonorar zu verwenden ist. Bei Projekten mit mehreren beteiligten Künstler:innen steht den Künstler:innen ein aliquot aufzuteilender Betrag zur Verfügung.
Zusätzlich ermöglicht und finanziert das Kulturressort die Produktion eines Kurzvideos als begleitendes Informations- und Dokumentationsmedium, das von den Galerist:innen und den Künstler:innen für Vermittlung und Marketing eingesetzt werden kann. Die Videos zur Projektreihe werden auch über den Kulturserver veröffentlicht.
Die Vergabe der Förderung erfolgt durch eine unabhängige Jury, die auf der Grundlage ihres Fachwissens sowie ihrer Kenntnis der Grazer Kunst- und Galerienszene und des (internationalen) Kunstbetriebs eine Auswahl unter den eingereichten Projekten trifft:
Drin Margit Fritz-Schafschetzy (Kunsthistorikerin, 1992 bis 2018 Galeristin in Graz)
Maga Heike Maier-Rieper (Kunsthistorikerin, evn sammlung)
Mag. Werner Reiterer (Künstler)
Einreichfrist und Realisierungszeitraum
Achtung: Verlängerte Einreichfrist!
Die Projekte können bis einschließlich 31.03.2023 online eingereicht und bis zum Ende des ersten Quartals 2024 realisiert/abgerechnet werden.
Bitte verwenden Sie das allgemeine Online-Formular für Förderungsanträge und ergänzen Sie dieses mit spezifischen Informationen (Hochladen von Beilagen):
Konzept (eine A4-Seite), Finanzierungs- und Umsetzungszeitplan, Informationen über die Galerie und die Künstler:innen.
Bitte achten Sie darauf, dass im Förderungsantrag/Formular folgende Angaben enthalten sind:
Art der Förderung: Galerienförderung
Förderungsgegenstand: Titel des Projekts
Förderungszweck: Kooperation/Zusammenarbeit mit Künstler:innen (Name/n)
Beschreibung der Tätigkeit: Kurzbeschreibung des Projekts
KONTAKT:
Maga Birgit Kulterer
Kulturamt der Stadt Graz
Stigergasse 2 (Mariahilfer Platz), 2. Stock, A-8020 Graz
Tel.: +43/316/872-4923
Fax: +43/316/872-4909
e-mail: birgit.kulterer@stadt.graz.at
Kulturamt der Stadt Graz
Stigergasse 2 (Mariahilfer Platz), 2. Stock, A-8020 Graz
Tel.: +43/316/872-4923
Fax: +43/316/872-4909
e-mail: birgit.kulterer@stadt.graz.at
ABTEILUNGSLEITER
Michael A. Grossmann
Kulturamt der Stadt Graz
Stigergasse 2 (Mariahilfer Platz), 2. Stock, A-8020 Graz
Tel.: +43/316/872-4900
Fax: +43/316/872-4909
e-mail: michael.a.grossmann@stadt.graz.at
Kulturamt der Stadt Graz
Stigergasse 2 (Mariahilfer Platz), 2. Stock, A-8020 Graz
Tel.: +43/316/872-4900
Fax: +43/316/872-4909
e-mail: michael.a.grossmann@stadt.graz.at
Galerienförderung 2022
Jurybegründung:
„Die vier von der Jury einstimmig zur Förderung empfohlenen Ausstellungsprojekte zeichnen sich generell durch ihre unterschiedlichen, konzeptionellen Herangehensweisen, wie eine Ausstellung Gegenwartskunst zur Diskussion stellen kann, aus.
Markus Wilfling wird in der Galerie artepari in seiner Einzelausstellung das Gewicht des Sinns, zweiter Teil nicht weniger als die Grundfragen unserer Existenz verhandeln. Ganz wie wir es von seiner Arbeit aus der Vergangenheit bereits kennen, werden unterschiedliche ‚skulpturale Materialien‘ wie Sprache, Schatten, Spiegel und auch Alltagsgegenstände medienübergreifend zu pointierten Arbeiten verarbeitet.
Einen ganz anderen, aber nicht minder spannenden Weg der Präsentation und Vermittlung von Kunst schlägt the collection – gallery of digital art (Felicitas M. Pilz) vor. In der Gruppenausstellung Der Utopies Ohnmacht wird der Fokus auf die junge Szene der Stadt Graz gerichtet, die mittels digitaler Kunstwerke den Topos Utopie behandeln wird. Die inhaltliche Verortung von Utopie – einerseits als realer Ort und andererseits als Denkraum – verspricht interessante Vorschläge an alternativen Lebensstrategien vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine, der Problematik der Klimaveränderung und der Diversifikation unserer Gesellschaft.
Eine weitere, von Barbara Horvath kuratierte Gruppenausstellung in der Galerie Zimmermann Kratochwill mit dem Titel Fragile Phantome. Malerische Berührungen bearbeitet mit ausschließlich malerischen Mitteln Themen wie Trauma, Verlust, Verletzlichkeit und Transformation. Konzeptionell wird bei der Auswahl der Künstler:innen auf einen Mix von österreichischen, tschechischen und dänischen Positionen gesetzt, was definitiv begrüßenswert ist. Öffnet die Ausstellung somit doch das Diskursfeld über die Grenzen der Stadt hinaus in ein internationales Feld.
Last but not least zeigt die Galerie Leonhard eine Einzelausstellung von Renate Krammer. Seit vielen Jahren beschäftigt sich die Künstlerin eingehend und konsequent mit der Linie als künstlerisches Element, und dass mit der Ausstellung auch ein Buch mit neuesten Werken präsentiert werden wird, rundet dieses Projekt wunderbar ab.“
Galerie Zimmermann Kratochwill & Alfredo Barsuglia, Sarah Bechter, Kamilla Bischof, Eiko Gröschl, Katharina Höglinger, Nana Mandl & Karl Karner, Katrin Plavčak, Evelyn Plaschg, Stefan Reiterer, Petra Schweifer, Elisa Schlifke, Titania Seidl, Simon Sykora, Eva-Maria Zangerle
Fragile Phantome. Malerische Berührungen (Kuratorin: Barbara Horvath)
Zum Film
-----------
Galerie Leonhard & Renate Krammer
Preview, Buchpräsentation: Renate Krammer 2019 - 2022
Zum Film
-----------
Galerie artepari & Markus Wilfling
das Gewicht des Sinns, zweiter Teil
Zum Film
-----------
the collection – gallery for digital art & Matteo Birchbauer, Lisa Faustmann, Katrin Leiner, Flavio Marianetti, Natascha Reiterer, Michaela Sitka, Manuela Strametz, Julia Überbacher, Bruna Vasconcelos
Der Utopies Ohnmacht
Galerienförderung 2021
Sämtliche ausgewählte Projekte entsprechen den in der Ausschreibung definierten Auswahlkriterien und den von der Jury gesetzten Qualitätskriterien (z.B.: professionelle Auseinandersetzung mit Kunstschaffenden und deren kontinuierliche Präsentation, Bezug zum Grazer Kulturleben, innovative Kunstprojekte bzw. innovative Ansätze in der Vermittlung). Besonderes Augenmerk wurde auch auf Neuproduktionen gelegt, die über das konventionelle Galerieprogramm hinausgehen. Neugründungen und weibliche Künstlerinnen wurden ebenso in der Vergabe berücksichtigt.
Zu den einzelnen Projekten:
Das Konzept der jungen Künstlerin Rita Sammer für die Galerie Transit, das sich mit der Brainscan- und 3D-Druck-Technologie auseinandersetzt, wird wegen seines aktuellen und innovativen Ansatzes als besonders förderwürdig eingestuft.
Manuel Gorkiewicz plant, in Auseinandersetzung mit der Architektur von Frei Otto, eine Installation mit Zeitungspapier österreichischer und deutscher Printmedien, deren Umsetzung im Artelier Contemporary einen interessanten künstlerischen Diskurs verspricht.
Das von der Galerie Zimmermann Kratochwill eingereichte Projekt des Künstlerduos zweintopf zeichnet sich durch einen starken Bezug zum öffentlichen Raum und einer zeitgemäßen Diskussion über den Begriff des Monuments in Kunst und Alltagsleben aus.
Die Galerie artepari zeigt in einer Personale Arbeiten von Klaus Mosettig. Der Künstler verfolgt eine sehr ansprechende, klare konzeptionelle Linie. Die Zusammenarbeit mit Galerien in Köln und Lissabon, wo Teile dieser Ausstellung auch gezeigt werden, fördert eine willkommene überregionale Vernetzung des Grazer Standortes.
Die im Frühjahr 2021 neu eröffnete Galerie für Kunst und Design von Roberto Grill verfolgt mit einer Gruppenausstellung ein klassisches Ausstellungskonzept auf hohem künstlerischen Niveau. Eine Förderung der noch jungen Galerie wird empfohlen.
Die in erster Linie als Internetgalerie konzipierte Galerie the collection – gallery for digital art hat sich, wie der Name bereits ausdrückt, ausschließlich auf digitale Kunst spezialisiert. In einer geplanten Präsenzausstellung werden Fotoarbeiten von fünf jungen Absolventinnen Grazer Ausbildungsinstitutionen präsentiert. (Jurybegründung 2021)
Galerie Transit & Rita Sammer
OUT OF MY HEAD
Zum Film
-----------
Artelier Contemporary & Manuel Gorkiewicz
Frei
Zum Film
-----------
Galerie Zimmermann Kratochwill & zweintopf
Unter jedem Dach wohnt ein Ach
Zum Film
-----------
Galerie artepari & Klaus Mosettig
Typeface Corona
Zum Film
-----------
Galerie Grill & Linda Ebert, David Reumüller, Gunther Skreiner, Esther Stocker
from structure to surface
Zum Film
-----------
the collection – gallery for digital art & Alina Reimelt, Antonia Wechner, Brisilda Bufi, Johanna Lea Lassnig, Lotta Dallermassl
Digitalität und Spur der Wirklichkeit
Zum Film
Galerienförderung 2020
Die von der Jury zur Förderung ausgewählten Projekte halten den selbst gesetzten Qualitätskriterien (Bezug zum Grazer Kulturleben, professionelle Auseinandersetzung mit Kunstschaffenden, Innovationskraft) Stand. Besonders berücksichtigt wurden Projekte, die eine Tendenz abseits von kommerzieller Verwertbarkeit aufwiesen. Neugründungen und die Stärkung von weiblichen Künstlerinnen wurden ebenfalls – auch in der Höhe der Förderung – bedacht.
Die Projekte im Überblick:
Die Ausstellung von Niki Passath in der Galerie Heimo Bachlechner wird wegen ihres Themas Robotik zur Unterstützung empfohlen. Das von Alfredo Barsuglia eingebrachte Konzept für die Galerie Zimmermann Kratochwill besticht durch seine innovative und formal überzeugende Umsetzung sowie durch seinen direkten Bezug zum öffentlichen Raum. Kurator und Künstler Andreas Heller zeigt in der Galerie Schnitzler und Lindsberger elf künstlerische Positionen als klassisch anmutendes Galerienprojekt. Die Auswahl der Künstlerinnen und Künstler ist gelungen und vielfältig und wird als impulsgebend für die lokale Szene empfunden werden. Mit der Personale von Johannes Deutsch setzt die Galerie Kunst & Handel auf kommerziell schwer verwertbare Medienkunst, die in Graz eine historisch starke Position hat und deshalb auch unterstützt werden sollte. Ebenso mit einer Einzelausstellung bewirbt sich die Galerie artepari. Die Künstlerin Anna-Maria Bogner arbeitet konsequent am Verhältnis von Raum, Körper und Linie in minimalistischer Tradition. Für das vorgeschlagene Projekt untersucht sie die Veränderungen und Umstrukturierungen des Raumes im Jahre 2020 und geht somit unmittelbar auf gegenwärtigste Fragestellungen ein. Die neu (2018) gegründete Galerie Transit bietet mit einer Rauminstallation von Lea Titz eine Bühne für weiterführende interdisziplinäre Kommunikationsprozesse. Der Galerienraum öffnet sich gesellschaftlichen Fragen und wird zum Impulsgeber auch außerhalb des Kunstbetriebes.
(Begründung der Jury)
Galerie Heimo Bachlechner & Niki Passath
Triptychon
Zum Film
-----------
Galerie Zimmermann Kratochwill & Alfredo Barsuglia
The Outer Space
Zum Film
-----------
Galerie Schnitzler und Lindsberger & Dimitra Charamandas, Martin Chramosta, Barbara Edlinger, Heribert Friedl, Christoph Grill, Andreas Heller, David Reumüller, Christoph Srb, Nina Schuiki, Karin Fisslthaler, Jennifer Eckert
Transmission
Zum Film
-----------
Galerie Kunst & Handel & Johannes Deutsch
Face Space and Mental Landscape
Zum Film
-----------
Galerie artepari & Anna-Maria Bogner
Near Distance
Zum Film
-----------
Galerie Transit & Lea Titz
A Queen’s Building
Zum Film